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Meine Roller Touren 2006
"Follow your heart, your mind, your soul,
Hold onto your dreams and never let them go!"
[Natural: Paradise]
27. März 2006: Endlich ist es wieder soweit - Roller aus dem Winterlager geholt, TÜV gemacht, und die erste Ausfahrt auf´s Sudelfeld (1097 m) und zum Samerberg. Herrlichstes Wetter, wenig Betrieb auf der Straße, und oben auf dem Sudelfeld den Ski- und Snowboardfahrern zugeschaut.
Abends erkennt mich dann meine Frau nicht mehr wegen des Grinsens im Gesicht ...
Juni 2006: Quer durch Deutschland auf die Insel Amrum (weiterer Link mit Webcams: Amrum-wetter.de)
Eigentlich sollte es drei Wochen nach Süditalien (Apulien, Kalabrien) gehen. Dann hatte ich jedoch berufsbedingt nur zwei Wochen Zeit. Also "nur" nach Mittelitalien (Toskana, Umbrien, Marken). Oder doch mal was ganz Anderes - quer durch Deutschland und dann den feinen Sand auf dem gigantischen Kniepsand der Insel Amrum genießen? Dort hatte ich schon vor ein paar Jahren Urlaub mit der Familie gemacht, und es hatte mir dort sehr gut gefallen. Ich entschloß mich zur Deutschlandreise, und es wurde (ohne dass ich das vorhergesehen hatte) eine aufregende Reise durch "Deutschland im WM-Fieber".
Tag 1: Ebersberg - Hohenlinden - Erding - Moosburg - Pfeffenhausen - Rottenburg/Laaber - Hausen - Nittendorf - Kallmünz - Schmidmühlen - Kastl - Alfeld - Hersbruck - Hiltpoltstein - Ebermannstadt - Hirschaid - Stegaurach - Haßfurt - Schweinfurt - Poppenhausen - Münnerstadt - Bischofsheim
Diesmal ging´s ziemlich weit östlich Richtung Franken, und zwar u.a. über die Naab und die Fränkische Schweiz. Viele kleine Straßen, d.h. mehr kurze Pausen, um den Weg auf der Karte zu suchen als mir eigentlich lieb war. Dennoch blieb genug Zeit, um die Oma zu besuchen und anschließend noch gemütlich nach Bischofsheim zu tuckern.
Tag 2: Hochrhönstraße - Tann - Vacha - Hönebach - Bebra - Sontra - Bad Sooden - Witzenhausen - Hann. Münden - Hemeln - Lippoldsberg - Beverungen - Fürstenberg - Holzminden - Hameln - Bückeburg - Minden - Petershagen - Lahde
Ein Highlight gleich am Anfang - die Hochrhönstraße. Anschließend Richtung Weser und diese entlang (wenn möglich auf kleineren Ufersträßchen) nach Minden (Schachtschleuse kurz angeschaut) und Petershagen. Dort wollte ich meine ehemalige Binnenschifferberufsschule besuchen, mußte aber leider erfahren, dass sie schon seit mehreren Jahren geschlossen ist. Unsere Schiffsjungenkneipe (früher "Bei Jakob") gab´s zwar noch, aber mit neuem Pächter, und an die frühere Zeit konnte sich niemand erinnern.
Weserfähre
Tag 3: Stolzenau - Oyle - Hoya - Verden/Aller - Rotenburg/Wümme - Zeven - Harsefeld - Stade - Wischhafen - Glückstadt - Brunsbüttel
Nach der Weserfähre gestern heute zwei weitere Fähren (diese Reise scheint sich zu einer Fährenfahrt zu entwickeln): eine große bei Glückstadt über die Elbe und die kleine Kanalfähre in Brunsbüttel.
Abends komme ich von der Hitze geschafft auf dem wirklich kleinen Campingplatz von Brunsbüttel an und trinke erstmal eine Flasche Mineralwasser fast auf "Ex". Das Zelt steht schnell, und abends genieße ich den Blick vom nahen Deichrestaurant über die Elbe und den regen Schiffsverkehr. Das Bier mundet hervorragend, und so ist der Flüssigkeitshaushalt auch bald wieder im grünen Bereich. Zu sehen gibt es genug, kleine "Schlickrutscher" und riesige Containerschiffe der neuesten Generation, und so vergeht der Abend wie im Flug.
Weser bei LahdeElbfähre bei Glückstadt
Tag 4: Sightseeing Brunsbüttel
ReetdachhausReetdachdecker bei der Arbeit
Ich entscheide mich, einen Tag hier zu bleiben, und besichtige Brunsbüttel und seine Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals. Als alter "Schipper" kann ich stundenlang den Schiffen bei ihren Manövern zusehen. Höhepunkt ist das Einlaufen des Kreuzfahrtschiffs "Discovery" in die Kanalschleuse.
Reger SchiffsverkehrDiscovery
Abends verfolge ich das WM-Spiel Deutschland - Polen direkt am Kanal und freue mich wie alle in der Kneipe über den Siegtreffer in letzter Sekunde. Der anschließende Autokorso ist noch überschaubar, aber man merkt, wie die Stimmung steigt und wie die Begeisterung von Tag zu Tag größer wird.
Tag 5: Meldorf - Heide - Tönning - Husum - Bredstedt - Dagebüll - Fähre nach Wittdün auf Amrum
Auf Richtung Amrum! Ich beeile mich und kriege sogar noch die 12 Uhr Fähre von Dagebüll aus. Seeluft habe ich ja schon ein bißchen in Brunsbüttel geschnuppert, aber das hier im Wattenmeer, das ist das Original. Vom Fähranlieger in Wittdün ist es nicht weit bis zum Textil Campingplatz in der Nähe des Leuchtturms (der FKK-Platz ist noch näher am Leuchtturm), und ich ergattere einen schönen, ruhigen Platz in erster Reihe direkt vor den Dünen. Schnell aufgebaut, und dann über Bohlenwege durch die Dünen an den Strand - herrlich warmer, weißer Sand empfängt mich dort. Wer allerdings baden möchte, der muß über den hier gut einen Kilometer breiten Kniepsand bis zum Wasser laufen - nichts für Ungeduldige!
Fähre nach AmrumKrabbenkutter
Tag 6: Inselrundfahrt mit dem Roller
Ohne Eile schaue ich mir im Laufe des Tages einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Amrums an: kleine ursprüngliche Orte wie Steenodde mit seinen Hügelgräbern, Nebel mit seiner interessanten Kirche und dem Friedhof mit den "sprechenden" Grabsteinen, Nordstrand mit seinem regen Strandbetrieb und Wittdün, das Eingangstor zu Amrum. Nähere Informationen zu den Sehenswürdigkeiten Amrums sowie Landkarte und Ortspläne findest Du hier.
trockengefallene SegelbooteHügelgrab
Windmühle in NebelFriedhof für Namenlose
Tag 7: In den Norden von Amrum per Fahrrad
Heute besichtige ich per Fahrrad den Norden der Insel und das dortige Natur- bzw. Vogelschutzgebiet. Am Abend geht´s dann zuerst zum "Vorglühen" in die "Blaue Maus", die Amrumer Kultkneipe mit riesigem Whiskey-Angebot und uriger Innenausstattung (was dort alles im Lauf der Jahre zusammengetragen wurde und an Wänden und Decke hängt, müsst Ihr gesehen haben). Anschließend dann mit dem Disco-Bus zur wöchentlichen Disco in die inselmittig gelegene Kniepsandhalle. Die Fahrradtour war zwar anstrengend (vor allem durch den starken Gegenwind), aber zum "Abdancen" bis tief in die Nacht reicht die Kraft noch.
schönes FriesenhausKirche in Nebel
DünenlandschaftBohlenwege
Tag 8: Relaxen und Strandwanderung
Der gestrige Tag (und vielleicht auch die Nacht) fordern ihren Tribut, und so passiert am Tag nicht viel. Abends fahre ich dann mit dem Bus nach Nordstrand und gehe den Weg zurück zum Campingplatz über den Strand in herrlicher Einsamkeit - mal vorne direkt am Wasser, mal über die kleinen, vom Wind angewehten Sanddünen, mal über grüne Schlickflächen, über harten Sand, über weichen Sand, über Muschelfelder ... Und natürlich besuche ich die Strand- oder Piratenburgen, Holzkonstruktionen, die jedes Jahr neu allein mit angeschwemmtem Strandgut aufgebaut werden. In der beginnenden Dunkelheit ist es dort schon ein bißchen gruselig, vor allem wenn man alleine unterwegs ist. Und dann diese seltsamen Geräusche, das Knarzen und Schlagen des Holzes, die Möwen, die anscheind nie schlafen und manchmal wirklich komische Laute von sich geben usw. Oder sind etwa wie in früheren Tagen Strandräuber unterwegs auf der Suche nach Strandgut? Eine Tradition übrigens, auf die viele Amrumer heute noch stolz sind.
CampingplatzLeuchtturm
Tag 9: Relaxen - Tag am Meer
"Du bist am Leben
und das wird Dir bewußt
ohne nachzudenken
nur aufgrund der eigenen Lebenslust
das Gefühl das Du fühlst
sagt Dir es ist soweit
es ändern sich Zustand
der Raum und die Zeit
der Verstand kehrt zurück
doch Du setzt ihn nicht ein
jeder Schritt neues Land
wird das immer so sein
Du spürst die Lebensenergie
die durch Dich durchfließt
das Leben wie noch nie in Harmonie und genießt
es gibt nichts zu verbessern
nichts was noch besser wär
außer Dir im Jetzt und Hier
und dem Tag am Meer"
[Fantastischen Vier: Tag Am Meer]
Am Abend besuche ich den Vortrag "Nordsee - Mordsee" des Amrumer Originals Georg Quedens - er ging ausführlich in seiner typischen humorvollen Weise auf seine Vergangenheit als Strandräuber ein und schilderte auf sehr interessante Weise und untermalt durch wunderschöne Dias den Jahresgang auf Amrum und den Einfluß des Meeres auf die Insel.
CampingplatzBlick Richtung Leuchtturm
Tag 10: Fähre Festland - Dagebüll - Bredstedt - Husum - Friedrichstadt - Kleve - Tellingstedt - Albersdorf - Hochbrücke Grünenthal - Gokels - Wapelfeld - Sarlhusen - Bad Bramstedt - Hasenmoor - Struvenbütten - Itzstedt
Leider muß ich heute "Goodbye" sagen zu Amrum - wehmütig fahre ich mit der Fähre zurück zum Festland und dort bei anfänglich starkem Seitenwind weiter über die Dörfer Richtung Südost. Der Wind ist der Rest eines Unwetters, das gestern in der Gegend getobt hat, wie ich am Abend auf meinem Campingplatz in Itzstedt erfahre - Glück gehabt, denn ursprünglich wollte ich einen Tag früher von Amrum abreisen.
Abends dann zum Griechen und dort Fußball geschaut - die Stimmung ist grandios, und vom Wirt gibt es bei jedem Tor eine Lokalrunde "Ouzo".
Campingplatz Itzstedt
Tag 11: Sülfeld - Bargteheide - Schwarzenbek - Lauenburg - Boizenburg - Neuhaus/Elbe - Neu-Darchau - Klein Kühren
Weitläufig umfahre ich Hamburg und stoße bei Lauenburg auf die Elbe. Ich schaue mir ausführlich die dortige eindrucksvolle Altstadt an (das Kopfsteinpflaster schüttelt mich ordentlich durch bei der Durchfahrt mit dem Roller). Weiter geht´s elbaufwärts. Bei Neu Darchau fahre ich über die Elbe - natürlich wieder mit der Fähre, Der Schiffsführer ist gar nicht begeistert von den Plänen, dort eine neue Brücke über die Elbe zu bauen, das Projekt scheint auch ziemlich umstritten zu sein.
Einige Kilometer weiter gehe ich in Klein Kühren auf den Campingplatz "Elbufer", schaue mir ein bißchen die Gegend an, suche nach Störchen und sehe eine Bisamratte (?), die vom anderen Ufer her quer über die Elbe direkt auf mich zu schwimmt und erst kurz vor mir elbaufwärts abdreht.
Abends habe ich eine äußerst interessante Unterhaltung mit einem Deutschen, der nach Südafrika ausgewandert ist, nun im Urlaub aber mit dem Mountain Bike auf dem Weg zum Nordkap war.
Elbe bei LauenburgHitzacker
Tag 12: Elbuferstraße - Hitzacker - Dannenberg - Salzwedel - Gardelegen - Calvörde - Erxleben - Seehausen - Oschersleben - Gröningen - Quedlinburg - Gernrode - Straßberg - Stausee Kelbra
Durch den Kreis Elbtalaue und über das schön an der Elbe gelegene Hitzacker mit seiner sehr stimmigen Altstadt komme ich heute in den Osten Deutschlands. Schnell fällt mir auf, dass die Straßen entweder hervorragend (da neu gebaut) oder aber in üblem Zustand sind, dann ist Langsamfahren angesagt. Außerdem sieht man in vielen Dörfern kaum Menschen, und wenn, dann nur ältere. Manche Siedlungen machen einen wirklich trostlosen Eindruck, besonders wenn verlassene oder verfallene Betriebe bzw. Fabriken die Straße säumen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch hübsch herausgeputzte kleine Orte, in denen ich gerne eine kurze (Kaffee-) Pause einlege.
Die Übernachtung auf dem Seecamping Südharz am Stausee Kelbra ist die billigste der ganzen Reise, ich bezahle insgesamt nur fünf Euro. Auch das (wenn auch einfache aber schmackhafte) Essen auf dem Campingplatz ist wirklich günstig.
Stausee Kelbra
Tag 13: Kyffhäuser - Bad Frankenhausen - Sömmerda - Eckstedt - Mönchenholzhausen - Kranichfeld - Stadtilm - Gehren - Neustadt/Rennsteig - Gießübel - Brattendorf - Hildburghausen - Bad Königshofen - Stadtlauringen - Schweinfurt - Escherndorf bei Volkach
Kurzbesuch des Kyffhäuser (dort muss ich mir das nächste Mal etwas mehr Zeit gönnen) und dann u.a. durch Thüringer Harz nach Schweinfurt (nochmals Oma besuchen) und weiter nach Escherndorf an der berühmten Volkacher Mainschleife; Übernachtung auf dem gleichnamigen Campingplatz. Hier ist ein bekanntes Weinanbaugebiet, also probiere ich am Abend den "Escherndorfer Lump", der gleich nebenan angebaut wird.
Blühende LandschaftenUnterwegs
Tag 14: Sommerach - Kitzingen - Marktbreit - Enheim - Uffenheim - Ansbach - Sachsen - Lichtenau - Windsbach - Roth - Hilpoltstein - Berching - Beilngries - Neustadt/Donau - Landshut - Taufkirchen - Haag - Wasserburg
Zum letzten Mal während dieser Reise fahre ich mit der Fähre, diesmal über den Main. Der letzte Tag ist dann wieder ein weiterer heißer Tag - doch am Ende wartet die kalte Dusche daheim auf mich. Ich hatte eine wunderschöne Zeit, bin quer durch Deutschland im WM-Fieber gefahren, hatte eindrucksvolle Erlebnisse und durfte interessante Leute kennenlernen: z.B. das belgische Paar auf ihren Liegerädern, die am Beginn einer vierjährigen Weltreise waren. Und mein Roller hat mich nicht im Stich gelassen - sieht nicht so ein Traumurlaub aus?!?
Mainfähre in EscherndorfEscherndorf am Main
"Zweitausend Stunden hab ich gewartet,
ich hab sie alle gezählt und verflucht.
Ich hab getrunken, geraucht und gebetet,
hab dich flußauf und flußabwärts gesucht.
Doch jetzt tut's nicht mehr weh,
nee, jetzt tut's nicht mehr weh.
Und alles bleibt stehen und kein Sturm kommt auf,
wenn ich dich seh!
Es ist vorbei bei bei Junimond
Es ist vorbei, es ist vorbei bye bye."
[Rio Reiser: Junimond]
August 2006: Rosenheim - Bad Tölz - Bichl - Sindelsdorf - Großweil - Ohlstadt - Kloster Ettal - Schloß Linderhof - Ammersattel (1082 m) - Plansee - Reutte - Ehenbichl - Weißenbach - Stanzach - Namloser Tal - Berwang (1342 m) - Bichlbach - Lermoos - Garmisch-Partenkirchen - Mittenwald - Wallgau - Obernach - Mautstraße südliches Walchenseeufer - Jachenau - Lenggries - Bad Tölz - Rosenheim
Eine etwas längere Tagestour (rund 340 km) zusammen mit meiner Frau. Kulturelle Höhepunkte sind die Kirche des Klosters Ettal, ein meisterlicher Sakralbau des Rokoko sowie Schloß Linderhof, das in verschwenderischer Rokoko-Architektur gebaute Märchenschloß König Ludwigs II. samt seinen Gartenanlagen. Landschaftlich sehr schön ist die Fahrt durch das Ammergebirge zum Plansee, das Namloser Tal hoch nach Berwang mit z.T. etwas stärkeren Steigungen sowie der Walchensee und das schmale Mautsträßchen in die Jachenau.
Dolomiten
September 2006: Kurztrip nach Südtirol mit bösem Ende
Tag 1: Kitzbühel - Felbertauerntunnel - Staller Sattel (2052 m) - Furkelsattel (1759 m) - Würzjoch (1987 m) - Bozen - Meran
Bekannte Strecken mit relativ viel Verkehr wechseln ab mit Sträßchen, auf denen man fast alleine unterwegs ist. Auf der Abfahrt vom Staller Sattel geholfen, eine Harley aus dem Graben zu ziehen (dem Fahrer ist gottseidank nichts passiert), später dann den Blick Richtung Süden hin zu den Dolomiten genossen. Zum Schluß hin dann wegen Zeitmangels eintönige Fahrt auf der Schnellstraße nach Meran.
Staller SattelStaller Sattel
Würzjoch
Tag 2 und 3: Wandern und Feiern mit der Familie
Tag 4: Meran - Timmelsjoch (2509 m)
Bei bedecktem Himmel geht es über Meran Richtung Norden. Die Abzweigung zum Jaufenpass lasse ich rechts liegen, anschließend wird der Verkehr merklich weniger. Auf italienischer Seite ist der Zustand der Passstraße nicht besonders gut, dennoch geht es ohne Probleme hoch zur Passhöhe. Dort oben empfängt mich dichter Nebel, die Sicht beträgt stellenweise kaum mehr als 30 Meter. Sobald ich jedoch auf der österreichischen Seite einige Meter bergab gefahren bin, reißt der Nebel auf, und es herrscht wunderschönes Wetter - allerdings mit starkem, föhnartigem Wind. Ich stelle meinen Roller an den Straßenrand und genieße das Panorama - da macht das Pässefahren so richtig Spaß.
Anschließend geht es zügig bergab, auch die Mautstelle ist schnell passiert. In einer der letzten Kehren vor Sölden dann die Katastrophe: Obwohl ich schön langsam die Kehre anfahre, rutscht mir das Hinterrad weg (vielleicht bin ich auch mit dem Hauptständer aufgesessen). Instinktiv will ich mit dem linken Bein abstützen - natürlich vergebens - und während ich ein paar Meter mitsamt Roller auf der Straße rutsche, denke ich: "Sch..., das war´s dann mit dem Roller, der ist sicher schön kaputt..."
Vielleicht hätte ich mir mehr Sorgen um mich machen sollen, denn Aufstehen kann ich nicht, der linke Fuß pendelt unnatürlich verdreht am Bein herum. Schnell sind einige Motorradfahrer da, die sich um mich kümmern und die Unfallstelle sichern - besonders Alfred aus der Scheiz sowie Christian und seiner Frau aus Au in der Hallertau möchte ich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für die für mich so wichtige Erste Hilfe danken!!!
Alles weitere sei hier nur kurz zusammengefasst: Erstversorgung in Sölden, Fahrt mit der Ambulanz ins Unfallkrankenhaus Zams bei Landeck, Diagnose kompletter Unterschenkelbruch mit Nervenlähmung (der Roller ist wohl voll draufgeknallt), zwei Wochen Krankenhausaufenthalt mit mehreren Operationen (es wird ein Marknagel eingesetzt, der durch mehrere Schrauben fixiert wird), mehrere Wochen Krücken, Physiotherapie usw.
Derzeit (Stand Anfang Februar 2007) kann ich wieder ohne Krücken gehen, humple aber noch und habe immer noch Schmerzen im linken Bein und Fuß. Die Lähmung des Peronäusnervs besteht weiterhin, daher ist die Beweglichkeit der Zehen noch eingeschränkt. Ich versuche, jeden Tag zu trainieren, um den alten Zustand (Kraft, Kondition, Beweglichkeit) möglichst schnell wieder zu erreichen (das wird aber noch einige Wochen bzw. Monate dauern - man muss halt wirklich viel Geduld haben). Wie´s mit dem Rollerfahren aussieht, steht derzeit in den Sternen - ich werde es auf jeden Fall probieren und dann sehen, ob ich vom Kopf her so frei werde, dass es mir wieder so viel Spass macht wie vor dem Unfall.
Übrigens, mein Roller hat das Ganze relativ glimpflich überstanden - die Fußstützen für den Beifahrer haben dafür gesorgt, dass die Karosserie kaum Bodenkontakt hatte. Daher nur leichte Verformungen im Beinschildbereich und am Lenker. Allerdings könnte die Gabel einen Schlag abbekommen haben, das werde ich beim Frühjahrscheck überprüfen lassen.
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