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Tipps zum Roller Tourenfahren

tipps für den burgman roller tipps für den aprilia scarabeo

"I had to escape
The city was sticky and cruel
Maybe I should have called you first
But I was dying to get to you
I was dreaming while I drove
The long straight road ahead,uh huh yea"

[Roy Orbison: I Drove All Night]



Nachfolgend einige Tipps vor allem für Tourenfahrer, aber auch für Roller allgemein bzw. den Suzuki Burgman. Manche mögen trivial sein, aber ich habe einfach mal alles aufgeschrieben, was mir so durch den Kopf gegangen ist.







Vorbereitung/Planung einer Rollertour

  • Technischer Zustand

    Dein Roller muß top-fit sein! Motor, Fahrwerk und Bremsen werden auf langen Touren oder im Gebirge bei Paßfahrten viel stärker beansprucht als sonst. Also penibel Öl kontrollieren, Kühlflüssigkeit, Bremszustand und Bremsflüssigkeit, Profiltiefe und Luftdruck usw. Den Luftdruck an die Beladung anpassen und sowieso eher 0,2 bis 0,4 bar mehr als im Handbuch angegeben. Bei längeren Touren vielleicht den bald fälligen Service vor der Tour erledigen.


  • Beladung des Rollers

    Schweres möglichst nach unten in die Nähe des Schwerpunkts. Ich versuche, schwere Sachen wie z.B. Wasserflasche(n) in den Scooterbag zu packen. Dort ist dann auch etwas zum Essen, Landkarten, Kleinkram, evtl. die Kamera. Das Betanken des Rollers ist mit einem Scooterbag zwar etwas umständlicher (aber die Zeit muss im Urlaub da sein), dafür ist er aber sehr praktisch (könnte ruhig etwas größer sein). Auch bei Tagestouren nehme ich lieber den Scooterbag als ein Top Case, wenn der Platz unter der Sitzbank nicht ausreicht (weniger Luftwiderstand und sieht besser aus).

    Unter die Sitzbank kommt dann (wenn ich mit Zelt unterwegs bin) der Schlafsack, Schuhe und alles was noch Platz hat und nicht naß werden soll. Auf den Soziasitz wird ein wasserdichter Packsack von Ortlieb geschnallt, in dem Zelt und Zubehör (Luma usw.) sind. Hinten im Top Case (bei mir baubedingt vertikal) befindet sich dann Kleidung.

    Wenn ich mit meiner Frau unterwegs bin, reisen wir ohne Zelt - meine Frau ist halt anspruchsvoller als ich und braucht schon ein ordentliches 5-Sterne-Hotel ;-) Hauptgrund ist aber natürlich der Stauraummangel (mit Seitentaschen habe ich mich noch nie anfreunden können).


  • Körperlicher Zustand

    Nicht nur Dein Roller, auch Du solltest natürlich top-fit und dementsprechend vorbereitet sein, wenn Du längere Touren und/oder in die Berge fährst. Sich stundenlang zu konzentrieren ist anstrengend, aber gerade beim Roller-/Motorradfahren immens wichtig. Auch auf dem Roller strapaziert das Sitzen die Rückenmuskulatur, also dementsprechend trainieren. Auch das dauernde Auf und Ab bei mehreren Pässen schlaucht den Körper ganz enorm. Mit einem Hangover vom letzten Abend kannst Du die Landschaft sicher nicht so genießen, wie Du es gerne wolltest.

    Besonders wichtig an heißen Tagen wie auch in den Bergen (auch die Sonneneinstrahlung in der Höhe trocknet aus): viel trinken, am besten Mineralwasser und/oder Apfelschorle. Wenn Du einen trockenen Mund hast, ist es schon zu spät! Dabei lieber öfters weniger trinken als auf einmal sehr viel. Stark gekühlte Getränke meiden (wenn Ihr Euer Wasser selbst mitnehmt, ist das im Laufe eines warmen Tages sowieso nicht das Problem).

    Und natürlich den Sonnenschutz nicht vergessen - die Sonnenstrahlung ist in der Höhe viel intensiver als im Flachland.



  • Denzel


    Zum Fahren im Alpenraum fast unerläßlich ist der "Grosse Alpenstraßenführer" aus dem Denzel-Verlag in Innsbruck. Die aktuelle 23. Auflage listet auf über 600 Seiten 640 Hochziele im gesamten Alpenraum auf (Pässe, Alpenstraßen, Touristenstraßen, ehem. Militärsträßchen und sonstige kuriose Fahrwege). 107 farbige Orientierungs-Skizzen, 2 sprechende Grafiken und rund 300 Farbfotos veranschaulichen die detaillierten Beschreibungen. Höhenprofile (Längsschnitte) geben Auskunft über den Verlauf von Steigungen bzw. Gefälle. Die Bewertung der fahrtechnischen Schwierigkeiten erfolgt in differenzierter Weise nach der Denzel-Alpenstraßen-Skala. Nicht asphaltierte Strecken sind mit einem eigenen Schottersymbol gekennzeichnet.

    Großen Alpenstraßenführer bestellen



    Ebenfalls im Denzel-Verlag gibt es einige Spezialführer für Motorrad-Touren, die natürlich auch für Rollerfahrer geeignet sind. In ihnen werden besonders lohnende Rundfahrten ausführlich vorgestellt - mit Skizzen, Fotos und nach Schwierigkeitsgrad klassifiziert.

    Derzeit (Juli 2006) sind folgende Führer erhältlich:

    MOTORRAD-TOUREN OSTALPEN (75 Rundfahrten)
    MOTORRAD-TOUREN OSTALPEN bestellen


    MOTORRAD-TOUREN WESTALPEN und Jura (46 Rundfahrten)
    MOTORRAD-TOUREN WESTALPEN bestellen


    MOTORRAD-TOUREN SÜDDEUTSCHLAND (61 Rundfahrten)
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    MOTORRAD-TOUREN MITTELDEUTSCHLAND (76 Rundfahrten)
    MOTORRAD-TOUREN MITTELDEUTSCHLAND bestellen



  • Weitere Buchtipps




  • Karten

    Genaue, aktuelle Karten sind ein Muß, wenn Ihr auch kleine, wenig befahrene Straßen finden und fahren wollt. Ich verwende meist die Generalkarte (1:200.000) bzw. Karten vom ADAC im Maßstab 1:150.000. Die jeweils aktuelle Karte stecke ich hinter die Windschutzscheibe oder in das Kartenfach des Scooterbags. Oft (vor allem bei An- und Rückreise) schreibe ich mir ein kleines Roadbook (ist eigentlich eher nur ein Zettel); dort sind Orte, Straßennummern und wichtige Abzweigungen in richtiger Reihenfolge handschriftlich notiert (dadurch merke ich mir das Ganze auch besser). Diesen Zettel stecke ich in eine einfache, durchsichtige Plastikschutzhülle und klebe ihn dann vor mich an den Lenker.
    Vor Ort merke ich mir oft nur einen Ortsnamen und fahre drauflos - bringt oft interessante Erlebnisse.

    Ich bin "oldfashioned" und verwende kein Navigationssystem, daher auch keine Tipps dazu.





  • Maut

    Vignette für Autobahnen in Österreich und der Schweiz, Autobahngebühren in Italien, Brennermaut und Maut für manche Passstraßen - das kann ganz schön ins Geld gehen. Als ADAC- oder ÖAMTC-Mitglied bekommt Ihr einige Mauttickets günstiger und könnt ein wenig sparen. Zu überlegen für manche Pässe in Österreich wäre auch der Kauf eines Touren-Tickets, das mehrere Passstraßen kombiniert und auch vor Ort z.B. am Großglockner erhältlich ist (zusammen mit ausführlichem Info-Material).

    Tour-1 Ticket: Großglockner, Felbertauerntunnel, Kalser Glocknerstraße

    Tour-3 Ticket: Großglockner, Nockalm, Malta-Hochalmstraße

    Tour-4 Ticket: Großglockner, Nockalm, Gerlos


    Neben den Tages-Tickets gibt es zudem noch Spezial-Tickets für Vielfahrer (Abendkarte, 30-Tages-Karte, Rundfahrkarte) - einfach mal bei den Mautstellen nachfragen.



  • Tagesetappen

    Autobahnfahren macht mir mit dem Roller keinen Spaß, daher fahre ich fast nur Landstraßen. Auf diesen schaffe ich nach meiner bisherigen Erfahrung einen Schnitt von 50 km/pro Stunde (wobei ich verhältnismäßig häufig Pause mache). Bei langen Etappen (rund 500 km/pro Tag) sitzt man dann halt dementsprechend lang im Sattel und sollte häufiger Pause machen, schon auch wegen der Konzentration (wenn ich unkonzentriert fahre, mache ich automatisch eher Fehler). Auf diesen Etappen suche ich mir eher die roten Strecken (Bundesstraßen) aus, um zügig voranzukommen. Mein Rekordetmal liegt übrigens bei 650 km/pro Tag, gefahren bei der Frankreichfahrt 1980 auf der Vespa.

    Lieber fahre ich eher mittlere Etappen von rund 250 bis 350 km Länge. Die sind nicht so anstrengend, man sitzt nicht den ganzen Tag im Sattel und man hat genug Zeit, um auch mal eine längere Pause für Sightseeing zu machen. Auf diesen Etappen fahre ich wenn möglich die gelben Strecken (am liebsten die dazu grün als landschaftlich besonders schön gekennzeichneten). Dort ist es oft so, dass man alle paar Minuten anhalten will, um ein Foto zu machen oder um einfach die Landschaft zu genießen.

    Dies gilt natürlich besonders bei Alpenetappen, dort sollte man sich meiner Meinung nach nicht mehr als 200 bis 300 km/pro Tag vornehmen. Steigungen, die Höhe und oft viel Verkehr reduzieren in den Bergen den Stundenschnitt zusätzlich. Außerdem wäre es eine Schande, die doch teure Maut z.B. für den Großglockner zu zahlen und dann nur rauf und runter zu düsen.



  • Roller und Autoreisezug

    Ausgehend von meinen Erfahrungen mit einem italienischen Autoreisezug während meiner Süditalien-Fahrt 2008 hier ein paar Tipps für die Verladung Eures Rollers in einen Autoreisezug:

    Seid rechtzeitig am Bahnhof - oft ist die Verladestation nicht direkt am eigentlichen Bahnhof. Außerdem könnt Ihr dann in Ruhe den Roller vorbereiten und z.B. das Gepäck abbauen (könnte bei längeren Zugstopps vor allem nachts geklaut werden). Erst nach Anweisung auf den Wagen fahren (Helm auf! Die Wägen sind niedrig!). Der Roller wird vorne und hinten an den Rädern durch Stangen fixiert und mit vier Gurten (eventuell zur Sicherheit eigene Gurte mitnehmen) in die Federung gezogen und befestigt. Nicht auf Seiten- oder Hauptständer stellen. In meinem Fall waren die Gurte am Roller hinten an der Topcase-Halterung und vorne an den Seitenspiegel-Aufnahmen befestigt. In Italien musste ich den Fahrzeugschlüssel anschließend abgeben und bekam ihn erst bei der Entladung wieder - ich weiß nicht, ob das überall so üblich ist.

    Nun müsst Ihr Euer Gepäck in den eigentlichen Bahnhof bringen (was alleine ohne Gepäckkarre sehr mühsam sein kann). Verpflegung für die Fahrt nicht vergessen. Auf Eure Wertsachen achten und möglichst am Körper tragen. Und schlußendlich dann die Fahrt genießen...



Fahrtipps

  • Straßenzustand

    Vor allem im Frühjahr und im Herbst können Straßen im Gebirge oder in Wäldern oft rutschig sein, z.B. durch Rollsplit oder Laub. Daher zu diesen Zeiten besonders vorsichtig durch die Kurven fahren - durch die kleineren Reifen kommt ein Roller schneller ins Rutschen, besonders wenn Ihr noch in einer Kurve bremsen müßt.

    Ich mag besonders kleine, wenig befahrene Sträßchen, die sich durch den Wald oder den Berg hoch schlängeln. Oft ist der Belag nicht so toll, dann geht´s sowieso nicht schnell vorwärts, aber manchmal verleitet ein guter Straßenbelag dazu, schneller in die oft engen, unübersichtlichen Kurven zu gehen als gut wäre. Und dann steht plötzlich eine Kuh vor einem oder ein größerer Felsbrocken liegt auf der Ideallinie oder ...

    Also immer vorausschauend fahren und mit dem Schlimmsten (oder mit dem Außergewöhnlichsten) rechnen - im Idealfall sollte der Roller auf überschaubarer Strecke abgebremst werden können.



  • Schotter

    Natürlich ist ein Roller keine Off Road Maschine. Aber bis zu einer gewissen Grenze macht mir das Schotterfahren mit meinem Roller richtig Spass. Dabei sollten aber folgende Punkte beachtet werden:

    Du mußt vorher wissen, was auf Dich zukommt. Also informieren z.B. durch den Denzel (s.o.) oder andere Motorradfahrer fragen, die die Strecke kennen. Ich würde mich als leidlich erfahrenen, vorsichtigen Fahrer einschätzen und konnte bislang alles, was im Denzel Schwierigkeitsgrad (SG) 3 war, ohne größere Probleme fahren, würde mich aber nicht an SG 4 wagen.

    Stimmt der Luftdruck? Lieber etwas mehr Druck als im Handbuch angegeben

    Je gröber der Schotter und je steiler, desto schwieriger wird´s.

    Die schwierigere Strecke möglichst bergauf fahren. Wenn Ihr sehr langsam bergab fahren müßt, habt Ihr durch die Automatik keine Motorbremse mehr und müßt die Geschwindigkeit durch bremsen regeln.

    Möglichst nicht alleine fahren.

    Langsam fahren wenn möglich, schnell wenn nötig. Die Straße lesen, die größten Steine und Löcher vermeiden, Stellen mit kleinerem Schotter suchen.

    Oft sind Schotterstrecken einspurig, ausgesetzt oder nicht abgesichert. Bei einem Fehler kann´s gleich einige 100 Meter abwärts gehen. Also sich an der Bergseite halten, angepasste Geschwindigkeit, vorausschauend fahren. Menschen mit Höhenangst sollten sich besonders intensiv informieren und sich langsam an die Höhe herantasten.

    Das Ganze darf nicht in Stress ausarten, dann lieber abbrechen und eine andere Straße suchen.



  • Berg-Wetter

    Unten im Tal hat´s angenehme 25 Grad bei Windstille, oben auf dem Pass nur noch 10 Grad und es weht ein kalter Wind - also sich bei der Bekleidung darauf einstellen.

    Oft ist ein Pass auch eine Wetterscheide - man fährt vom grausigen Wetter ins schöne - und natürlich auch umgekehrt!

    In den Bergen kann sich das Wetter überraschend schnell ändern. Obwohl ich selbst in den Voralpen aufgewachsen bin, bin ich immer wieder von neuem überrascht, wie schnell so ein Gewitter heranziehen kann.

    Daher sich am Morgen über das Wetter informieren (Wetterbericht, Internet, Wirt, Einheimische) und während der Fahrt immer wieder auch mal den Himmel beobachten: Bauen sich erste Gewittertürme auf, ist es schwül-warm, drückend, kaum ein Lufthauch zu spüren. Auf diese Anzeichen auch entsprechend reagieren - also frühzeitig z.B. einen Gasthof o.ä. suchen, um das Gewitter "abzuwettern" oder sogar umkehren bzw. flexibel sein und dem Gewitter durch eine andere Route ausweichen.

    Wenn Ihr in den Bergen von einem Gewitter überrascht werdet, sofort exponierte Lagen meiden und möglichst schnell eine geschütze Stelle suchen - Haus, Almhütte, Schuppen, Felsvorsprung, Höhle - keine einzelstehenden Bäume!

    Vielleicht seid Ihr dann sogar in der Lage, die Naturgewalten zu genießen - tosender Regen, heulende Winde, und in den Tälern knallt der Donner besonders laut und lang.

    Nach einem Starkregen oder Gewitter solltet Ihr Euch auf schlechtere Straßenzustände einstellen - z.B. nasse, glitschige, evtl. überspülte Straßen, stellenweise angespülter Sand oder Kies, vielleicht sogar Stein- oder Felsabgänge.


Und dennoch das Wichtigste: Geniesse und respektiere die Natur!!! Zerstöre auf keinen Fall die Natur!!! Hinterlasse keine Abfälle!!!







Technische Tipps und Tricks

  • Suzuki Burgman 250

    Problem: Im Vergaser kann der Plastik-Dreispitz während des Betriebs oder durch Verschleiß in die Feder hineinrutschen. Der Motor nimmt dann vor allem im untertourigen Bereich kaum oder schlecht bzw. verzögert Gas an und stottert.

    Abhilfe: Ein speziell angefertigter Metallring wird eingesetzt, der das Durchrutschen des Dreizacks verhindert.

    Quelle: die alte Kolb Burgmanseite - auf der neuen Seite konnte ich den Beitrag nicht mehr finden.



  • Suzuki Burgman 250

    Problem: Der "Ur-Burgman", die erste Serie aus dem Jahr 1998, hat Probleme mit längeren Vollgasfahrten - es wird von mehreren Motorschäden berichtet.

    Abhilfe: Den Motor gut warmfahren und dabei längeres Vollgas vermeiden; längere Autobahnstrecken mit Vollgas meiden; Ölstand immer peinlich genau kontrollieren; laut meiner Werkstatt kann auch ein abgefahrener Hinterradreifen Ursache eines Motorschadens im Volllastbetrieb sein, also diesen auch öfter kontrollieren und nicht "bis zur letzten Rille" fahren.







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